Wie können Werkstätten die jungen Mitarbeiter der Generation Z dauerhaft halten? Gastsprecherin Dr. Steffi Burkhart hat bei unseren Expertenkreisen 2023 praktische Tipps für den richtigen Umgang mit jungen Menschen gegeben.
In unserem ersten Teil zur Generation Z – der jüngsten Generation am Arbeitsmarkt – habt ihr erfahren, wie ihr den Bewerbungsprozess auf sie zuschneiden könnt. Im zweiten Beitrag geht es um die Bindung an den Betrieb. Dabei hilft es zu wissen, dass junge Menschen ein ganz anderes Verhältnis zu Arbeit und Privatleben als die sogenannten Babyboomer haben: Diese trennen beides strikt voneinander, während die Generation Z Arbeitszeit als Lebenszeit betrachtet. Den jungen Menschen ist es also besonders wichtig, dass sie sich am Arbeitsplatz wohlfühlen und einbringen können.
Tipp 1: Ein ermutigender Führungsstil
Wie wohl sich die Generation Z in einem Betrieb fühlt, hängt unter anderem von eurem Führungsstil ab. Die junge Generation ist gewohnt, seit dem Kindesalter in Entscheidungen mit einbezogen zu werden. Dementsprechend wünscht sich sie sich auch im Arbeitsalltag eine Behandlung auf Augenhöhe. Also: Die jungen Kollegen nach ihrer Meinung fragen statt Ansagen von oben machen!
Tipp 2: Fordern – von Anfang an
Augenhöhe bedeutet auch: Machen lassen, den jungen Mitarbeitern so früh wie möglich Verantwortung geben – beispielsweise indem ihr sie Ideen entwickeln und ausprobieren lasst. Und: Von euren wertschätzenden Ratschlägen profitieren auch die jungen Kollegen. Die Arbeitsweise „Führungskräfte denken, die Mitarbeiter setzen um“ hingegen ist ein Motivationskiller.
Die Motivation der jungen Menschen könnt ihr auch steigern, indem ihr sie in verschiedene Bereiche hineinschnuppern lasst. „Die Generation Z will nicht unbedingt die klassische Karriere-Leiter hinauf, sondern einen Job finden, der zu ihren Fähigkeiten passt. Und das muss man als junger Mensch erstmal ausprobieren“, merkt Steffi Burkhart an. „Junge Menschen wollen lieber eine größere Bandbreite an Fähigkeiten erlernen als schnell Chef zu werden.“
Tipp 3: Fördern – bei der Arbeit und darüber hinaus
Weil nicht jeder junge Mensch die gleichen Wünsche und Ziele hat, ist es wichtig, regelmäßig Gespräche zu führen. Steffi Burkhart rät zu einer regelmäßigen Frequenz, etwa einmal im Monat. Dadurch bekommen die Mitarbeiter das Gefühl, ihren eigenen Weg aktiv mitgestalten zu können. Oftmals ein Thema bei solchen Gesprächen: Fort- und Weiterbildung. Das Thema konsequent weiterzuverfolgen, zahlt sich aus. Denn geschulte Mitarbeiter probieren mehr aus, können sich besser verwirklichen. Und das ist eine gute Basis, um junge Menschen an den Betrieb zu binden.
Tipp 4: Aufmerksam im Austausch
Zu guter Letzt: Empathie und Wertschätzung spielen für den Gen Z eine besonders wichtige Rolle. Erkundigt euch daher häufiger nach dem Befinden eurer Mitarbeiter: Womit sind sie zufrieden, wo hakt es noch? Fühlen sie sich gut einbezogen? Wenn die Generation Z mit ihrem Arbeitsplatz unzufrieden ist, wechselt sie den Job auch mal schneller – das unterscheidet sie von Vorgängergenerationen. Um das zu verhindern, sollte man den jungen Menschen zuhören, sie ernstnehmen und aktiv das Gespräch suchen.
Ihr möchtet nochmal in unseren ersten Beitrag über die Generation Z hineinlesen?
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