Der Camper-Markt in Deutschland boomt. Immer mehr Wohnmobile sind auf unseren Straßen unterwegs. Wir fragen uns: Welche Betriebe steuern Camper & Co. denn eigentlich an, wenn es um fachgerechten Service und Wartung geht? Ist das für freie Werkstätten eine Chance auf mehr Umsatz – und was sind die Risiken, wenn man in das Servicegeschäft einsteigt? Wir haben uns das Thema genauer angeschaut und liefern Euch eine Entscheidungshilfe.
Klar ist, Wohnmobile sind eine emotionale Angelegenheit. Immerhin sind sie das Zuhause für Camping- und Outdoorfans während der schönsten (Urlaubs-)Wochen im Jahr – und da muss einfach alles passen. Die meisten Besitzer legen großen Wert auf den Top-Zustand ihres mobilen Heims. Das bedeutet: Sie sind zahlungswillig, erwarten aber auch guten Service von der Werkstatt. Hinzu kommt, dass diese Urlaubsform immer mehr Fans hat. Laut Caravaning Industrie Verband e.V. stieg der Reisemobil-Bestand im Jahr 2022 auf einen Rekordwert von rund 767.300. Innerhalb von zehn Jahren, 2012 waren es 340.800 Reisemobile, hat sich ihre Zahl damit mehr als verdoppelt.
Camper-Services – keine Raketenwissenschaft
Werkstätten mit Services für Kraft- und leichte Nutzfahrzeuge können oft ohne großen Aufwand auf das Camper-Klientel setzen. Dazu braucht es eine Halle und Werkstatt, die groß und hoch genug für die Wohnmobile ist. Aber eigentlich findet sich in fast jeder Werkstatt der Platz für Basisarbeiten. Manchmal tut’s auch eine Grube, wenn die Hebebühne zu klein dimensioniert oder die Hallendecke nicht hoch genug für ein Alkoven-Wohnmobil ist.
Nebensaison zur Hauptsaison machen
Camper-Services können also auch für die klassische Autowerkstatt zu einem profitablen Service-Service-Zweig werden und die frühsommerliche Nebensaison schnell zur umsatzstarken Hauptsaison machen. Auch, weil Camper und Wohnmobile Saison- und keine Alltagsfahrzeuge sind und oft viele Monate im Jahr im Freien stehen, brauchen Bremsen, Bremsflüssigkeit, Reifen, Riementriebe, Filter und Scheibenwischer vor Reiseantritt fachkundige Kontrolle und Ersatzteile in Erstausrüsterqualität, die Continental anbietet. Die gängigen Services für Wohnmobile und Camper sind:
Fahrwerk/Antrieb/Motor:
- Fachgerechte Beratung, Reparatur und Wartung
- TÜV und AU
- Reifencheck
- Bremsenservice
- Ersatzteilservice für alle gängigen Fabrikate
- Klimawartung
- Unfallinstandsetzung
- Einbau von Anhängerkupplungen
Camper-Aufbau:
- Gas- und Dichtigkeitsprüfungen (Zertifizierung erforderlich)
- Behebung von Nässeschäden
- Oberflächenversiegelung
- Fachgerechter Einbau von Zubehör
- Lackierung/Smart-Repair
Kolleginnen und Kollegen aus dem bereits bestehenden Werkstatt-Team lassen sich etwa über Qualifizierungsangebote bei Handelskammern zur Fachkraft für Caravan-Technik schulen. Werkstätten, die Gasprüfungen abnehmen wollen, können sich über Sachkundelehrgänge zum Thema Gasanlagen in Wohnmobilen zertifizieren. Und es geht sogar noch mehr: Wer möglichst viele Services abdecken möchte, kann sich auch um das Innenleben und die Elektronik des Wohnmobils kümmern. Spezialisierte Werkstätten haben dafür Schreiner, Küchenbauer und Elektriker in ihren Reihen, die An-, Um- und Ausbauten bei allen Fabrikaten beherrschen oder etwa das Bordnetz eines Campers mit einem Solar-Panel auf dem Dach ergänzen.
Und wer dann noch gleich einen Stellplatz für Reisende während Service und Wartung bietet oder wer auch einen Reinigungsservice für das reisende Camper-Volk bietet, hat gute Chancen auf gute Geschäfte.
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